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Vor drei Jahren veröffentlichte Tinguely dä Chnächt sein vielbeachtetes Album «Calvados». Zudem wurde er für sein Schaffen mit einem Werkjahr der Stadt Zürich ausgezeichnet. Es folgten verschiedene Kollaborationen sowie mehrere Tracks seines Side-Projektes «Acid Easy». Nun präsentiert er sein neustes Solo-Album. Dafür arbeitete Tinguely dä Chnächt erneut mit dem DJ und Produzenten Reezm zusam-men. Als Mitinhaber eines Plattenladens greift dieser auf ein riesiges Musikwissen und eine gigantische Soundbibliothek zurück. Damit kreierte er den Sound, zu welchem Tinguely auf «Zukunft» seine Beobachtungen schildert. Auf seinem neusten Werk reflektiert Tinguely dä Chnächt gewohnt poetisch das, was sich anderen oftmals verbirgt. Und beschreibt vermeint-lich Bekanntes so, wie man es bisweilen noch nicht gehört hat.«Berlin» eröffnet das Album. Ein Song, in dem es um seine Stadt geht, ihre jungen Einwoh-ner*innen und deren immer währende Sehnsucht nacht Berlin. Dabei karikiert er verschiede-ne Typen, und so manch einer wird sich im einen oder anderen wiederzufinden. «Planet» mit Sulaya zeichnet eine für ihn heute entfernte Partywelt nach. Und einen Ort, der gerade in die-sen Tagen für alle unerreichbar zu sein scheint. Und während «Seriäkiller» mit der Nutzung von Streamingdiensten spielt, thematisiert er auf dem von Dabu Bucher mitproduzierten «Sandy» die Beziehung von Mensch zu Mobiltelefon. Dann gibt es da noch «100 Läbä», eine Kollaboration mit dem Zürcher Stereo Luchs in Bestform. Exklusiv auf der Vinylversion von «Zukunft» ist der Track «Vorsicht vor äm bissigä Humor» mit Danase zu finden.Tinguely dä Chnächt hat die Bars und Backstages vorerst hinter sich gelassen. «Zukunft» zieht ein Fazit. Der soulige Grundton aber, den seine geschriebenen Bilder kennzeichnet, ist geblieben. So hält der Longplayer für die Hörer*innen Kritisches, Amüsantes und Ergreifendes bereit. |
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